Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Spritzenreinigung

Spritzenreinigung – ein Kapitel für sich

Am Ende der Saison steht für die Landwirte die Reinigung der Pflanzenschutzspritze an. Leider wird diese Maßnahme oft als zeitraubend und unsinnig angesehen und deshalb auch nicht gründlich genug durchgeführt. Doch gerade das regelmäßige Reinigen der Pflanzenschutzspritze, insbesondere vor der Einwinterung, hilft Kulturschäden beim Spritzen im Folgejahr zu vermeiden.           

Reinigen hilft Kulturschäden zu vermeiden

Eine Feldspritze sollte generell immer zeitnah nach der letzten Spritzung gereinigt werden, denn nur dann erzielt man die besten Reinigungsergebnisse. Bereits bei einer kurzen Unterbrechung einer Behandlung, z.B. in der Mittagspause, kann sich die Tankmischung in der abgestellten Spritze in Leitungen und Filtern ablagern (siehe Beispiel Abb. 2 und 3). Auch in den Schlauchkrümmungen können sich schnell Produktreste ablagern, die dann nicht mehr aufgerührt werden können. Eine Reinigung in den Schlauchkrümmungen ist auch strömungstechnisch gar nicht so einfach möglich. Ablagerungen können sich auch in der Filteranlage des Spritzsystems festsetzen und bei Produkten mit neuen Formulierhilfsstoffen in der Folgebehandlung langsam wieder lösen. In Extremfällen kann es auch zum Ausflocken oder zum Verdicken der Tankmischung (Gallerte) in der Spritze kommen, wenn zu viele Komponenten im Spiel sind, eine Mischbarkeit nicht gegeben ist oder der pH-Wert der Spritzbrühe nicht stimmt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird es ärgerlich und vor allem teuer, denn das gesamte System muss nun gründlich gereinigt und die Gallerte teuer entsorgt werden.

Da heutzutage sehr häufig mit niedrigen Wasseraufwandmengen gefahren wird, sind die zurückgelegten Wegstrecken auf dem Feld länger und die Schäden in der Kultur damit größer, die durch eine ungereinigte Pflanzenschutzspritze auftreten können. Besonders wichtig ist die Spritzenreinigung bei einem Kulturwechsel wenn z.B.: nach Getreide Behandlungen in Raps, Rüben, Leguminosen und Mais anstehen. Nach dem Einsatz von Sulfonylharnstoffen, Wuchsstoffen und Kontaktmitteln empfiehlt sich generell eine Spritzenreinigung zu machen. Besonders Suspensionen mit Kontaktmitteln oder Mischungen mit Granulaten können sich absetzen. Gefährlich wird es, wenn einzelne Rührer oder sogar das ganze Rührwerk versehentlich ausgeschaltet wurden oder nicht kontinuierlich Wasser in die Einfüllschleuse beim Anmischen läuft.

Spritzschäden sind teuer

Spritzschäden sind auch versicherungstechnisch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dies betrifft besonders Lohnunternehmer im Dienstleistungssektor. Treten Spritzschäden nach einer Applikation auf, fordern Landwirte berechtigt Schadensersatz vom Dienstleister. Mit in Kraft treten des neuen Pflanzenschutzmittelgesetzes und der nachgewiesenen Pflanzenschutz-Sachkundeschulung stützen sich auch Versicherungsgesellschaften auf das Pflanzenschutzgesetz und die Sachkundigkeit der Anwender.

Sachkundige Personen müssen die Produkte und deren Gebrauchsanleitung bzw. deren Sicherheitsdatenblatt kennen. Bei einigen Pflanzenschutzpräparaten wird dort explizit auf eine Spritzenreinigung bei Kulturwechsel mit einem Spritzenreiniger hingewiesen. Um das Risiko von Pflanzenschäden oder sogar Totalausfällen durch Mittelanhaftungen in der Spritze, an den Düsen, Filtern und Leitungen oder Spritzbrühresten im Tank vorzubeugen, wird eine routinemäßige Innen- und Außenreinigung mit einem professionellen Spritzenreiniger, wie z.B. Agroclean nach jeder Spritzung, Kulturwechsel oder auch vor einer eventuellen Spritzenüberprüfung empfohlen.

Entsteht aufgrund einer vernachlässigten Reinigung mit diesen Produkten ein Kulturschaden, ist die Versicherung berechtigt, für entstandene Schäden die Deckung und eine Leistung abzulehnen. Für den Dienstleister verursacht das hohe finanzielle Ausgaben und einen enormen Imageschaden. Ein fallender Versicherungsschutz ist aber nicht das einzige Problem, welches ein Spritzschaden mit sich bringt. Durch eine unsachgemäß gereinigte oder noch schlimmer, durch eine gar nicht gereinigte Pflanzenschutzspritze können unerlaubte Mittel auf anderen Kulturen mitappliziert werden, die für diese Kulturen nicht zugelassen sind. Die Folge kann auch eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft sowie eine Verwaltungsstrafe sein.

Spritzenreinigung muss sofort nach Ausbringung erfolgen

  • Reste der Spritzbrühe lagern sich an der Behälterwand an (Mitteltunnel)
  • In Schlauchkrümmungen lagern sich Produktreste ab, die nicht mehr aufgerührt werden können
  • Ältere Spritzfässer, aber auch Schläuche werden innen spröde, Produktreste haften dort besonders gut an   
  • Reste werden durch nachfolgende PS-Mittel gelöst und aktiviert v.a. durch Fungizide / Insektizide (hoher Lösungsmittelanteil)
  • Restmengen können in Folgekulturen zu Rückständen von Produkten führen, die nicht zugelassen sind
  • Restmengen können Kulturschäden mit großem Schaden verursachen

Eine gute Reinigung fängt bereits beim Ansetzen der Spritzbrühe an

Ein Grundsatz ist, dass nur so viel Spritzbrühe angesetzt werden sollte, wie benötigt wird. Berechnen Sie dazu das Spritzvolumen und die benötigte Menge möglichst genau, um Restmengen zu reduzieren. Nach der letzten Spritzbahn sollte die Spritze leer sein, dies ist am Druckabfall bzw. an Luftaustritt aus den Düsen zu erkennen. Wurde mit Teilbreiten gearbeitet ist, zu beachten, dass diese wieder geöffnet werden, so dass die ganze Arbeitsbreite wieder zur Verfügung steht, da sonst nicht alle flüssigkeitsführenden Teile gereinigt werden können. In den abgeschalteten Leitungen erfolgt sonst keine Spülung. Im Idealfall handelt es sich um eine Spritze mit Rundumlauf der Spritzbrühe im Gestänge, wie heute beim Neukauf oft angeboten. Der erste Reinigungsschritt beginnt mit sauberem Wasser aus dem Spültank, das ins Fass gepumpt wird. Die so auf ein Verhältnis von 1:10 verdünnte Restbrühe wird dann auf der zuletzt behandelten Kultur mit erhöhter Fahrgeschwindigkeit und verringertem Druck ausgebracht, wobei alle Rührwerke eingeschaltet sein müssen. Im Anschluss daran sollte direkt vor Ort auf bewachsenem Boden als Untergrund das Reinigen aller Teile (z.B. Außenwände, Gestänge, Einspülschleuse, Dom, Fassdeckel) bei eingeschalteten Reinigungsdüsen und Rührwerk, idealerweise mit einer Waschbürste oder eingebautem Hochdruckreiniger, erfolgen. Nach diesen Schritten wird der Tank nochmals zu 30% mit Wasser gefüllt und der Reiniger bei laufendem Rührwerk ins Fass gegeben. Dieser Reinigungsschritt mit laufender Zapfwelle sollte 30-45 Minuten dauern, wobei das Abspritzen der Innenwände nicht vergessen werden darf. Anschließend erfolgt die Ausbringung wieder auf der Kultur. Zum Abschluss wird noch einmal frisches Wasser in den Tank geleitet, nachgespült und alles wird erneut auf der behandelten Fläche ausgebracht. Befolgt man diese Schritte, kann sichergestellt werden, dass ein sehr hoher Reinigungsgrad erreicht wurde.

Reinigen sorgt für Gewässerschutz – korrekte Spritzenreinigung reduziert PSM-Einträge in Gewässer und hilft so langfristig, den Erhalt von Wirkstoffen zu sichern

Die Reinigung der Feldspritze sollte grundsätzlich auf dem Feld geschehen und nicht in der Nähe von wassersensiblen Bereichen stattfinden. Es darf kein Pflanzenschutzmittel in die Kanalisation gelangen, weswegen das Reinigen auf Hofplätzen nicht gestattet ist. Denn auf kaum einem Waschplatz kann das gesamte Waschwasser aufgefangen und biologisch abgebaut werden. Zudem können durch das Reinigen auf dem Hof Pflanzenschutzmittelreste über die Kanalisation oder über Vorfluter in Gewässer gelangen. Diese sogenannten Punkteinträge sind laut EG-Wasserrahmenrichtlinie unbedingt zu vermeiden. Die EG-Wasserrahmenrichtlinie beinhaltet Umweltqualitätsnormen (UQN), die für jedes PSM den maximal erlaubten Eintrag in Gewässer festlegen. Jeder Punkteintrag birgt die Gefahr, dass die UQN überschritten und daraus Minderungsmaßnahmen umgesetzt werden müssen, die konkrete Eingriffe in die Praxis mit sich bringen. Als letztmögliche Konsequenz steht ein Verbot von Wirkstoffen. Durch eine sofortige Spritzenreinigung auf dem Feld können Punkteinträge um 60% bis 80 % reduziert werden und so zum aktiven Gewässerschutz und langfristig auch zum Schutz von Wirkstoffen beitragen.

Reinigen vor der Winterpause sorgt für Freude im Frühjahr

Pflanzenschutzgeräte sollten nicht nur nach jedem Gebrauch gereinigt, sondern insbesondere nach Saisonende fachgerecht winterfest gemacht werden. Die Einwinterung beginnt mit einer gründlichen Reinigung von Innen und Außen. Bei kühlen Temperaturen unter 10°C lösen sich Pflanzenschutzmittelreste sehr schwer, deshalb lohnt sich es mit warmen Wasser zu arbeiten. Der Handel bietet zur professionellen Reinigung eine Vielzahl geeigneter Spritzenreiniger an. Es sollte idealerweise ein Reiniger gewählt werden, der über einen Anti-Korrosionsschutz verfügt, wie z.B. Agroclean. Melkmaschinenreiniger sind nicht für die Reinigung der Pflanzenschutzspritze geeignet, da die Inhaltsstoffe Dichtungen angreifen können.

Im nächsten Schritt sollten sämtliche Filter und Düsen ausgebaut und gereinigt werden. Man kann sie z.B. in einen Eimer mit heißem Wasser und einer Zumischung von Agroclean (50 g auf 10l) einlegen. Die Düsen dürfen nur mit einer weicher Bürste oder Druckluft gereinigt werden. Die gereinigten Düsen sollten erst im Frühjahr wieder eingebaut werden und vorher winterfest aufbewahrt werden. Wurden alle beweglichen Teile/Gelenkwellen sorgfältig abgeschmiert, sollten alle flüssigkeitsführenden Teile mit anti-korrosivem Reiniger durchgespült und die Spritze anschließend frostsicher im Winterlager abgestellt und vor Sonneneinstrahlung und Niederschlag geschützt werden.

Tipp: Der Verschmutzungsgrad des äußeren Teils der Spritze hängt eng mit der Düsenwahl zusammen. Wählt man beispielweise Injektordüsen reduziert man den Feintropfenanteil beim Spritzen erheblich, so dass Spritze und Schlepper deutlich sauberer bleiben.  

Reinigung mit Korrosionsschutz hilft bei Lohnarbeiten im Winter

Landwirte, die im Winter in Lohn Schnee räumen, kennen das Problem der korrosiven Wirkung von Schnee und Streusalz auf die Maschinen. Es war lange Zeit leider gängige Praxis, die Maschinen mit Diesel einzuspritzen, um sie so vor Korrosionen zu bewahren. Außenreiniger wie Agroclean bieten neben der hohen Reinigungswirkung sogar einen guten Korrosionsschutz. Vor und nach dem Winterdienst werden die Maschinen mit einem Hochdruckreiniger, der mit 50 g Agroclean auf 10 l Wasser befüllt wird, gesäubert und sind somit vor Rost geschützt. Es enthält biologisch abbaubare Wirkstoffe, die sich durch eine kurze Einwirkzeit bei geringen Aufwandsmengen und voller Pflanzenverträglichkeit auszeichnen. Agroclean ist nicht aggressiv gegenüber Farben und Lacke, ist einfach in der Handhabung und besticht durch sein 3-faches Wirksystem:

  • Verschmutzungen und Mittelrückstände werden von jeder Oberfläche gelöst,
  • nach der Lösung werden diese in Schwebe gehalten, damit sich nichts mehr absetzt und ein optimaler Abtransport von statten gehen kann und
  • die dritte Komponente im Mittel sorgt dafür, dass die Flächen versiegelt werden und z.B. Kunststoffteile und Dichtungen nicht porös werden

Sorgfältige und professionelle Innen- und Außenreinigung von Spritzgeräten, Ställen und Maschinen mit einem Spezialreiniger wie z.B. Agroclean bieten einen schnellen und sicheren Arbeitsablauf, eine Absicherung gegen Spritzschäden und sogar einen Korrosionsschutz über das ganze Jahr.